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Freitag, 18. Mai 2018

Fotoshooting in der Heide


Das Geheimnis


Es war ganz lange ein Geheimnis was wir Ende Januar außer shoppen in den Niederlanden gemacht haben und hey, ich habe die Klappe gehalten, nur ein einziges Foto habe ich gezeigt.

Jetzt kann ich es ja sagen, denn die erste Ausstellung der Bilder ist über die Bühne.
Was ich übrigens versprochen habe und das wird ein Geheimnis bleiben, ist wo diese Bilder entstanden sind.
Ein wundervolles Stückchen Natur, das nicht von Fotografen, oder überhaupt Menschenmengen überrannt werden soll.
Also bitte versteht, dass ich dieses mal keinen Ausflugstipp daraus mache.




Strand ohne Meer


Was ich euch erzählen kann ist, dass es sich um ein Stück Heidelandschaft in den Niederlanden handelt.
Ständig hat man das Gefühl, wenn man jetzt noch über diese "Düne" wandert kann man das Meer sehen. Jetzt hat Holland ja wirklich viel Küste und das Meer ist nie besonders weit, aber sehen kann man es von hier definitiv nicht.

Ich möchte dort unbedingt noch einmal hin, wenn es nur nicht so weit wäre, es muss wunderschön sein, wenn hier die Heide in voller Blüte steht.


Wintershooting


Aber jetzt erzähle ich mal von vorne.
Bei facebook sehe ich immer wieder traumschöne Bilder von ein paar Kindern mit Down Syndrom die ich kenne. Gemacht hat diese Fotos eine Fotografin aus Mönchengladbach, Monika Plump.
Besonders Zoe und Amélie waren mir im Hinterkopf mit diesen romantischen Fotos.
Jeder Fotograf hat seinen eigenen ganz besonderen Stil, manche mag ich, manche mag ich nicht, zum Glück sind wir Menschen ja unterschiedlich und mögen nicht alle das Gleiche.

Ich weiß gar nicht mehr genau wann ich mitbekommen hatte, dass Moni ein größeres Shooting mit Menschen mit Down Syndrom geplant hat.
Ihre Bilder sind toll und ich beschließe, da müssen wir dabei sein, egal wie weit.
Und ein bisschen neugierig war ich auch, wer war diese Fotografin, warum fotografiert sie Menschen mit Down Syndrom, was treibt sie an.
Bei Conny Wenk muss man sich gar nicht fragen was sie antreibt, bei anderen bin ich mir echt unsicher und dann gibt es auch die, die darin ein suuuper Geschäft wittern, oder einfach um sich als Person/Fotograf in den Mittelpunkt zu stellen.


Ich weiß, dass es sehr schwierig ist, Menschen mit Down Syndrom von ihrer Schokoladenseite zu fotografieren. Wenn Jolina einen schlechten Tag hat und ich unbedingt für ein Probenähen ein Bild brauche, kann es sein, dass über 100 Bilder auf der Speicherkarte landen und keins ist so, dass ich sage "Ja, das würde ich auch ins Wohnzimmer hängen." Und wenn ich diese Bilder mache soll es ja Werbung für einen Schnitt sein und das geht mit entgleisten Gesichtszügen weniger gut, deshalb gibt es auch von Jolina Bilder auf denen man das Gesicht nicht sieht, aber das hat dann andere Gründe als bei vielen anderen Bloggern.

Also, kurz und gut, nicht alle Bilder von allen Fotografen von Meschen mit Down Syndrom sind gut.
Das hat nichts mit geschönt zu tun, viele glauben ja Conny Wenk würde viel mit Photoshop arbeiten, nein, sie hat das Auge für den richtigen Moment und als Mutter einer Tochter mit Down Syndrom weiß sie genau was sie tut.

Es hat auch nichts mit einem geschönten Bild von Down Syndrom zu tun, aber mal Butter bei die Fische, wolltet ihr ein Bild von Euch im Netz, oder in einer Ausstellung wo euch ein bisschen Spucke über das Kinn läuft läuft, eure Zunge etwas unvorteilhaft aus dem Mund hängt und ihr gerade schaut, als hättet ihr zum ersten Mal im Leben eine Kamera gesehen die auf euch gerichtet ist?
Nein! Glaubt mir, das wollt ihr nicht und würdet ihr die Kinder mit Down Syndrom fragen, die wollten das auch nicht.

Also jetzt mal kurz, ich war mega neugierig ob Jolina bereit ist Bilder mit Moni zu machen und ob sie ihre Schokoseite auch zeigt.




Auf dem nächsten Bild seht ihr Models und Fotografin bei der Arbeit.
Ich habe tatsächlich, an den Kopf klatsch, Klamotten für das Shooting gekauft.
Gewünscht war hell und ich verstehe jetzt auch genau wieso, es ist einfach genau richtig für die Stimmung der Bilder. Allerdings haben mein Kinder nicht viel helle Kleidung, aus rein praktischen Gesichtspunkten. Gerade Louisa ist die Königin der Flecken.

Ärgerlich war, dass Jolina am Termin des großen Shootings krank war und mit einem kranken Kind fährst Du nicht 3 Stunden zu einem Shooting mitten in der Natur, bei Eiseskälte ohne Möglichkeit sich mal aufzuwärmen.

Ich bin Moni so dankbar, dass sie uns dann einen 2. Termin angeboten hat. Mit dabei Amélie mit ihren Eltern, das war mir auch ganz lieb, denn ich kannte diese Fotografin ja gar nicht und war mega nervös.


Die Bilder hier sind übrigens nur die, die ich geschossen habe, die wunderschönen von Moni zeige ich euch dann demnächst mal, na ja, nicht alle, vielleicht 2 oder 3 davon.

Ich habe es schon verraten, die Bilder sind der Hammer.


Monika Plump Fotografie


Meine Angst war unbegründet, Moni ist ein total unkomplizierter Mensch, sprühend fröhlich, auch mal ernst und einfach total nett. (Und hier ist nicht das nett gemeint, das der kleine Bruder von Sch.. ist, sondern das andere)
Auf ihrer Seite hat sie eine extra Rubrik Down Syndrom, da könnt ihr euch die Bilder mal ansehen, wie aus der Zeit gefallen, romantisch, etwas vintage, genau wie ich das mag. Okay, ich bin ja auch etwas Vintage, böse Zungen würden jetzt alt dazu sagen.

Am allerbesten gefallen mir aber ihre Hochzeitsfotos. Wow, der Hammer. Also Leute, wenn ihr heiraten wollt, im Süden lege ich euch die liebe Anja ans Herz, die aber gar nicht so viele Termine vergibt und im Westen müsst ihr Moni buchen.


Wir hatten so ein Glück mit dem Wetter, bei uns war ja nur Nebel und grauer Himmel, aber dort, ihr seht es ja, besser konnte es gar nicht sein an einem kalten Wintertag im Januar.

Kalt! Es war soooo schweinekalt und als böse Mama, die mehr Wert auf schöne Fotos legt, als dass ihre Kinder nicht frieren habe dann meine Mäuse ohne Jacke vor die Linse geschickt.
Hey, man muss Prioritäten setzen, hahaha.

Keiner von uns war hinterher krank, es gibt eben zwei Arten von Kälte und die hier war einfach saukalt, aber ohne Schmuddel.



Leider hat Jolina keine schönen Winterschuhe.
Schuhe ist bei uns ja eh ein Thema das man ins unendliche führen könnte. Ich werde heute noch ein paar Bilder von Schuhen machen die ich verkaufen möchte. Übrigens hatte Amélie bei dem Shooting Stiefel dabei, die mal Jolina gehörten, die aber eigentlich nie getragen hat.


Jolina und Louisa sind ein tolles Team und so ist auch Louisa auf Bildern bei der Ausstellung zu sehen.


Ausstellung im Europaparlament


Ja, deshalb musste ich auch den Mund halten. Die Bilder hier entstanden vor allem für eine Ausstellung im Europaparlament in Straßburg.
Leider konnten wir bei der Eröffnung nicht dabei sein, doch in der Woche ist eben Schule angesagt und wir können uns nicht einfach so ausklinken. Könnten wir vielleicht, denn das war schon eine ganz besondere Gelegenheit und Ehre, doch ich möchte keine falschen Signale bei den Mädels setzen und wenn Schule ist, dann ist Schule und nichts ist wichtiger, außer krank, oder wirklich, wirklich wichtige Dinge.
Da bin ich echt oldschool und glaube, dass ich damit meinen Kindern gutes Rüstzeug mitgebe für ihre Zukunft.



Diese Ausstellung war die Idee von Arne Gericke, Mitglied des Europäischen Parlaments und hier auf seiner Seite berichtet er ein bisschen über die Ausstellung. Der scheint ein echt toller Typ zu sein, solche die man sich in der Politik wünsch, noch mit Herz und gesundem Menschenverstand.
Überraschend war die Ausstellung bevor sie in Straßburg war auch noch im Parlament in Brüssel - Europa braucht einfach ein paar schöne Bilder.



It´s perfect to be different


Das ist der Name der Ausstellung und ein bisschen war ich auch beim Brainstorming im Messenger zur Namensfindung dabei.
Da die Ausstellung international ist muss der Name eben verständlich, knackig und in vielen Ländern verständlich sein.
Ich bin gespannt wo die Bilder das nächste Mal zu sehen sein werden und hoffe wir können dann dabei sein.



Und hier seht ihr schön warm eingemummelt die bezaubernde Amélie.
Puh ich hab gedacht ich muss den Hintern hoch bekommen bevor der 25. ist, sonst müsste ich zu der mündlichen Einwilligung auch noch was schriftliches haben um diese Bilder von Amélie und all den anderen zu zeigen.
Nun ja, Europa hat jetzt nicht nur schöne Bilder, sondern auch eine ziemlich blöde DSGVO, die jedenfalls für so kleine Blogger recht blöd ist.
Altbestände, also bis zum 25.5 gebloggte Bilder dürfen aber ohne nachträgliche Geehmigung im Netz bleiben, sonst müsste ich erst mal 2000 Blogposts durchsuchen.

Ja Leute, im Moment bin ich nicht so viel online zu sehen, weil ich gerade Kopfüber in diesen ganzen Verordnungen eingetaucht bin und mir sicher bin, alles falsch zu machen, denn ich will doch nur schreiben und nicht..., ach lassen wir das.


Auf der Seite von Thorsten (Leidensgenosse bei facebook, also Admin und auch Seitenbetreiber) könnt ihr kleine Filmausschnitte und viele Bilder zur Ausstellung ansehen.


Ein lustiger Haufen


Wir haben uns auf einem schönen Plätzchen breit gemacht. Decken, was zu essen, leider kein transportables Dixieklo ;-) und natürlich verschiedene Outfits.
Wir haben uns spontan und wenige Tage vorher extra noch einen zusammenfaltbaren Bollerwagen* gekauft und haben es nicht bereut.
Darüber nachgedacht haben wir schon, nachdem wir in Makkum ja immer einen beim Haus dabei hatten und den Komfort schätzen gelernt haben unsere Sachen nicht an den Strand zu schleppen, sondern zu ziehen.
Wenn wir an den Strand gehen brauchen wir so viel Zeug, das haben andere nicht für 14 Tage Urlaub im Koffer.

Dieser Bollerwagen war Gold wert, wir würden ihn immer wieder kaufen und am Wochenende wird er wieder gute Dienste leisten beim Ausflug mit unserer I-Kraft.


Ich könnte Euch jetzt noch sooo viel erzählen.
zB, dass wir danach noch spontan im Outlet in Roermond waren, das doch nicht so nah war wie ich dachte, oder dass wir demnächst bei einer Sommerparty bei Moni Plump dabei sind.

Aber ich glaube das sprengt gerade diesen Blogpost.


Aber eins kann ich Euch noch erzählen, die Antwort auf meine Frage die ich mir gestellt hatte, warum eine Fotografin Kinder und Erwachsene mit Down Syndrom zu ihrer Herzensangelegenheit macht.
Nun, es steckt in dem Satz vorher schon drin, Monis Herz schlägt dafür.
Es war sicher kein Plan, sondern Zufall, wie so oft der Zufall die besten Dinge hervor bringt.

Natürlich schaffen es Menschen mit Down Syndrom es ganz oft mit ihrer gewinnenden Art andere für sich zu gewinnen, so das Gegenüber auch offen dafür ist.
Lässt man sie in sein Herz, dann machen sie sich da breit, liegt wohl als Begabung auf dem 3. 21. Chromosom.
Wenn man diesen Menschen, dann noch erzählt wie hoch die Abtreibungsrate ist und wie sehr man manchmal für Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit dafür zu kämpfen hat und welche Einstellung der Durchschnitt der Bevölkerung dazu hat, dann ist die Folge fast logisch. Na ja, jedenfalls hier.


Unser Sonntag in Köln war übrigens auch noch ein Shootingtermin für diese Ausstellung im Europaparlament.
Das habe ich dann nicht ganz so geheim halten müssen, aber natürlich konnte ich es den vielen Leuten, die meinten, wir hätten uns doch treffen können, nicht auf die Nase binden, dass wir keine Zeit hatten, bzw warum.

Meine bisherige Erfahrung mit Moni ist, sie lässt sich vom Moment inspirieren, hat ein grobes Gerüst, aber keinen genauen Plan für ihre Shootings. Deshalb braucht es auch etwas länger als ich das bisher gewöhnt war.


Jetzt höre ich aber wirklich auf und sage höchstens noch ein bisschen was zu den einzelnen Bildern.






Dieses Bild kennt ihr vielleicht, das hatte ich als einziges schon raus gelassen, weil es jetzt nicht so verräterisch ist und ich es zusätzlich sooooo mag.




Ja, so einfach hochheben kann auch der Papa Jolina nicht mehr, sie wird ein großes (schweres) Mädchen.



Selbst die Gitarre konnte Amélie nicht wirklich aufmuntern, ihr ging es nicht gut an dem Tag und genau das ist was ich meine mit der Schwierigkeit Menschen mit Down Syndrom zu fotografieren. Sie sind immer 100% echt und wenn sie keinen Bock haben, dann kann man sich auf den Kopf stellen, sie werden keinen Bock auf Fotos haben.










Jolina hatte durch die Erkältung, die sie die Woche davor ganz schlimm hatte viele kleine Entzündungen im Gesicht, ich habe mir jetzt die Arbeit mit Photoshop gespart, aber das sind Dinge, die finde ich kann man gut Photoshoppen, denn ein Erwachsener würde sich schminken, okay, ich hatte sogar einen Abdeckstift dabei, doch Kinder schminken finde ich jetzt nicht so prickelnd.


Auch Krümel könnte man mit Photoshop weg bekommen, oder als Fotograf vorher mal schnell wegwischen, Asche auf mein Haupt, doch der Moment war da und dann muss man schnell sein.
Im Gesicht rum wischeln verdirbt die Laune.




Menschenleer ist es übrigens immer nur auf den Fotos.
Man musste nicht nur darauf achten als Fotograf nicht selbst einen langen, hässlichen Schatten ins Foto zu werfen, Wintersonne halt, nein, man musste auch warten bis Laufgruppen und Rudel von Hunden, besonders viele winzige Ausgaben dieser Spezies, vorbei waren.


Die geplanten Bilder mit Amélie und Jolina wurden dann wegen grober Unlust gecancelt.
Soviel zum planen....


Als wir dann endlich alle komplett durchgefroren waren und viele Bilder im Kasten waren, setzte sich unsere kleine Karawane wieder in Bewegung Richtung Parkplatz.
Habe ich schon erwähnt, dass ich da unbedingt nochmal hin will? ;-)


Wir überliesen die wunderschöne Landschaft wieder sich selbst ...

... und den vielen Spaziergängern mit Hunden und Laufgruppen...

.... mit einem guten Gefühl das Richtige getan zu haben, so weit zu fahren (ja verrückt, ich weiß) und mit neuen Menschen die man schätzen gelernt hat und froh ist sie jetzt nicht nur von facebook zu kennen.





Verfolgt Ihr uns schon auf Instagram?
Da strample ich mich ja gerade ab wie blöd und es werden nicht mehr Abonnenten :-(
Bei uns gibt es nämlich neben den üblich schönen Bildchen (ich bemühe mich schöne Bilder zu machen, lol) auch immer Stories aus dem echten Leben und die sind bis auf den Filter so real Life, dass man sieht, bei uns ist es total normal chaotisch.


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6 Kommentare:

  1. Die Bilder sind wunderschön. Ich freue mich riesig wenn du uns ein paar von den "fertigen" der Fotografin auch noch zeigst.
    Tolle Kulisse, tolles Outfit, hübsche Mädchen :).

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  2. ja, einfach wunderschön! Ganz tolle Landschaft, sieht sehr entspannend aus!

    Lg, Minka

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  3. Wundervoll liebe Martina - ich hoffe wir treffen uns ganz bald mal auch in real

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  4. Ich würde euch so gerne mal persönlich kennenlernen.

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  5. Liebe Martina,

    warum ist Jolina ohne Brille?

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  6. Tolle Bilder! :) klingt nach einem tollen Tag :)
    Ich kann dir auf Insta leider nicht folgen, da ich da nicht angemeldet bin :D ebenso bei Facebook^^* manchmal finde ich das schade, weil ich glaube, was zu verpassen :D
    Aber den Blog lese ich einfach gerne und auf Pinterest folge ich dir :)
    Liebe Grüße,
    EsistJuli

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