Mittwoch, 26. April 2017

#DuBistDemokratie warum wählen so wichtig ist

Eigentlich ist dieser Blog ja relativ politikfrei, darüber zu reden überlasse ich gerne denen die sich auch richtig damit auskennen. Das Problem unserer Zeit ist eh, dass viel zu viele denken sie müssten etwas sagen, die dann nur Worte ohne wirklichen Inhalt rausblubbern.

Eigentlich wollte ich diesen Blogpost im Spätsommer schreiben, weil es mir unheimlich wichtig ist, doch jetzt kommt mir die Aktion #DubistDemokratie dazwischen und deshalb sage ich jetzt schon was ich zu sagen habe.



Es ist eine große Errungenschaft, dass jeder eine Stimme hat um einen Vertreter zu wählen. Viele halten es für selbstverständlich und normal. Doch das ist noch gar nicht all zu lange so.

Früher war der der Chef mit der größten Keule und oft dem kleinsten Hirn ;-)
Irgendwann hatte dann jemand die Idee, dass nicht die größte Keule den Chef ausmacht, sondern, dass es eine Familie gibt die einfach besser ist und die von Generation zu Generation Chef sein darf.

Da hatten die Untertanen auch nichts zu sagen und deshalb konnte der Chef mit denen machen was er wollte.

Irgendwann war das dem Volk zu doof und wollte wählen, jemand der für sie sprach, das waren erst mal nur Männer. Noch gar nicht zu lange dürfen auch Frauen wählen und eine eigene Meinung öffentlich auch damit unterstreichen.

Indem, dass wir wählen gehen sorgen wir dafür, dass weder die Keulentypen, noch die Großkotzfamilie über uns bestimmt, warum tun wir es dann nicht?


Ich glaube nicht wählen zu gehen ist schlimmer als etwas "Schlimmes" zu wählen.
Wieso zeige ich jetzt mal ganz vereinfacht.




Eine Firma macht einen Betriebsausflug. Es stehen 3 Ziele zur Wahl und jeder muss mitfahren.

Zur Wahl steht das neue Einkaufzentrum am Einhornplatz, ein Zirkusbesuch oder ein Tag im Märchenschloss


Unsere Firma ist ein total bunter Haufen und besteht aus 10 Leuten.
Jeder hat eine Stimme und das Ziel mit den meisten Stimmen wird angefahren und jeder muss mit.

 Da gibt es die drei Damen in der Firma, die eigentlich mit sonst keinem was zu tun haben wollen, die immer zusammen hängen und immer alles doof finden was die anderen machen.
Die stimmen sofort für den Tag im Schloss.
Dann sind da 2 die denken ein Tag im Zirkus könnte lustig sein und stimmen für Zirkus
 Zwei wollten schon längst mal wieder einkaufen gehen und finden das die beste Wahl.
 Dann gibt es da noch drei, die wissen nicht so recht was sie tun sollen. So wirklich prickelnd finden sie keines der drei Ziele, wenn es nach ihnen geht müsste man das mit den Betriebsausflügen ganz anders machen und überhaupt...
Also, ob jetzt Einkaufszentrum, oder Zirkus ist denen 3 relativ egal und können sich auch nicht für eines entscheiden, sie wissen nur, ins Schloss wollen sie auf keinen Fall, aber so verrückt ist ja keiner, höchstens die drei Tussis, doch das sind ja nur 3 von 10, also nicht die Mehrheit.
Diese drei legen sich entspannt zurück und lassen die anderen entscheiden, wird schon das richtige dabei raus kommen.

Wahlergebnis: Wahlbeteiligung 70% (durchaus realistisch)
Schloss:                43%
Zirkus:                  28,5%
Einkaufszentrum: 28,5%
(wirklich grob gerundet)

Am Ende jubeln die 3 Außenseiter und 7 Leute müssen mit ins Schloss, obwohl sie das auf keinen Fall wollten und fragen sich wie das passieren konnte, weil die Mehrheit doch gegen dieses Ziel war.
Hätte nur einer der 3 Nichtwähler eine Entscheidung gefällt wäre es ein Gleichstand gewesen und bei einem 2. Wahlgang hätte das Schloss auf keinen Fall gewonnen.



So läuft das auch bei der großen Politik, die mit den blöden Parteien und den kranken Ideen, die gehen wählen, da könnt ihr euch sicher sein. Am Ende entscheiden jene die Wahl, die nicht hingegangen sind, weil sie ihre Stimme einfach verpuffen ließen und dachten, ist eh alles blöd, oder die anderen werden das schon richtig machen.

Falls das die letzten Jahre funktioniert hat, jetzt nicht mehr.
Beim Brexit haben plötzlich auch alle dumm geschaut und sich gefragt wie konnte das passieren, ich würde mal sagen, genau so, zusätzlich gewürzt mit ein paar Witzbolden, die dachten, man könne selbst mal was gaaanz verrücktes tun und gegen die eigene Überzeugung stimmen, nur um denen da oben mal zu zeigen, dass man nicht mit allem einverstanden ist was die so treiben, aber nie hätte man wirklich gedacht.... usw

Ich habe vor ein paar Wochen bei unserer Landratswahl zum allerersten Mal Briefwahl gemacht, da ich an dem Wochenende nicht zu Hause war.
Soll ich Euch was sagen? Einfacher gehts gar nicht und die letzte Ausrede, dass man ja keine Zeit hätte, oder nicht aus dem Haus kann, oder sonst irgendwas zählt nicht mehr. Ich werde bei der nächsten Wahl wieder Briefwahl machen, dann ist meine Stimme sicher abgegeben und kein fieberndes Kind, ein Schneesturm, oder eine grobe Unlust können mich dann davon abhalten.

Ich sags mal ganz heftig:

Verdammt noch mal, Geh Wählen!!!!!!!



4 Kommentare:

  1. Wunderbar erklärt. Danke dafür. Aber by the way - ich finde wir sind schon politisch - auch wenn wir uns das nicht auf die Fahne schreiben oder eigene Kategorien dafür haben. Denn wir setzten uns ein - für Gleichberechtigung.

    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  2. Eine sehr schöne Veranschaulichung :D.
    Wir gehen immer wählen. Ich glaube einmal in 11 Jahren die ich jetzt wählen darf habe ich verpasst und ärgere mich immer noch, dass mir das passiert ist.
    Wir wählen immer brieflich und waren noch nie im Stimmlokal. Das hat immer nur so kurz offen und das am Sonntag Morgen wenn ich es lieber gemütlich angehe. Briefwahl ist so einfach und praktisch, eine tolle Sache.
    Ich bin genau deiner Meinung: Nicht wählen ist schlimmer als einen Mist wählen. Denn das Abstimmungsergebnis sollte die Mehrheit der Bevölkerung spiegeln. Das tut es aber nicht, wenn vor allem die Extremen abstimmen und die Gemässigten sich vornehm zurück halten weil sie "Besseres" zu tun haben. Wir sollten stolz und glücklich sein, dass wir die Wahl haben. Dass es sowohl in Deutschland wie auch bei uns in der Schweiz faire Wahlen gibt, wir keine Angst haben müssen wenn wir wählen gehen oder etwas abstimmen was anderen nicht passt. Wir dürfen unsere Meinung sagen und diese Möglichkeit, dieses Privileg, sollten wir alle nutzen.

    AntwortenLöschen
  3. Super erklärt! Ich hab immer noch die Osterhasen Inklusionserklärung im Kopf;-) ich wähle auch mit Briefwahl, diesmal musste ich sogar nur einen QR Code einscannen mit dem Handy und am nächsten Tag waren die Unterlagen schon in der Post..einfacher geht's nimmer ..
    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen



MIT ABSENDEN DES KOMMENTARS STIMMT IHR DER DATENSCHUTZERKLÄRUNG https://jolina-noelle.blogspot.com/p/datenschutzerklarung.html SOWIE DER SPEICHERUNG EURER DATEN ZUM KOMMENTAR ZU.



ACHTUNG: Kommentare müssen freigeschaltet werden